SNB mit Milliarden-Verlust

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SNB mit einem Konzernverlust von 10,8 Milliarden Franken

Für das erste Halbjahr 2011 weist die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Konzernverlust von 10,8 Mrd. Franken aus. Die Aufwertung des Frankens gegenüber allen wichtigen Anlagewährungen führte zu hohen Bewertungsverlusten.

Die Verluste auf den Fremdwährungspositionen der Nationalbank betragen für das erste Halbjahr 2011 rund 9,9 Mrd. Franken. Der Hauptgrund dafür sind wechselkursbedingte Bewertungsverluste von 11,7 Mrd. Franken. Der Kilopreis des Goldes notierte Mitte Jahr bei rund 40 800 Franken, was zu einem Bewertungsverlust von 1,6 Mrd. Franken führte. Auf den Frankenpositionen resultierte ein Aufwandüberschuss von 123 Mio. Franken.

Das Ergebnis der Nationalbank ist überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig. Starke Schwankungen sind deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Aufwertung des Frankens gegenüber allen wichtigen Anlagewährungen

Der Erfolg auf den Fremdwährungspositionen von insgesamt –9,9 Mrd. Franken wurde durch die Wechselkursverluste geprägt. Der Franken hat sich im ersten Halbjahr gegenüber allen wichtigen Anlagewährungen zum Teil deutlich aufgewertet. Der US-Dollar gab um 9,6%, der japanische Yen um 8,9% und der Euro um 2,4% nach. Die Wechselkursverluste belasten das Konzernergebnis mit 11,7 Mrd. Franken. Die weiteren Erfolgskomponenten der Fremdwährungspositionen von 1,9 Mrd. Franken konnten dies nicht wettmachen.

Goldbewertung vom US-Dollarkurs geprägt

Auf dem unveränderten Goldbestand entstand im ersten Halbjahr ein Bewertungsverlust von 1,6 Mrd. Franken. Zwar stieg der Dollarpreis pro Feinunze gegenüber dem Jahresendwert, doch sank der Kilopreis aufgrund des tieferen Dollarkurses von 42 289 Franken auf 40 799 Franken.

Aufwandüberschuss auf den Frankenpositionen

Die Frankenpositionen haben im ersten Halbjahr zu einem Aufwandüberschuss von 123 Mio. Franken geführt. Massgebliches Element war der Zinsaufwand von rund 127 Mio. Franken auf den Abschöpfungsgeschäften. Die SNB schöpft überschüssige Liquidität mit Repo-Geschäften und mit Schuldverschreibungen (SNB-Bills) ab.

Stabilisierungsfonds positiv

Das Darlehen an den Stabilisierungsfonds konnte im ersten Semester von 11,8 Mrd. Franken (12,6 Mrd. US-Dollar) auf 8,0 Mrd. Franken (9,4 Mrd. US-Dollar) reduziert werden, und das Gesamtrisiko ging von knapp 14 Mrd. Franken auf rund 10 Mrd. Franken zurück.

Der Stabilisierungsfonds weist einen Semestergewinn von 1334 Mio. US-Dollar aus, der Beitrag zum Konzernergebnis beläuft sich auf 697 Mio. Franken.

Zwischenergebnis und Bildung von Rückstellungen

Per Ende Juni 2011 resultiert – vor der Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven – ein Verlust von 10,8 Mrd. Franken.

Artikel 30 Abs. 1 NBG schreibt der Nationalbank vor, Rückstellungen zu bilden, welche es erlauben, die Währungsreserven auf der geld- und währungspolitisch erforderlichen Höhe zu halten. Die Zuweisung für das laufende Geschäftsjahr wird gegen Ende Jahr festgelegt werden.

(SNB-Communiqué, 29.07.2011)