Die Nationalbank trifft Massnahmen gegen den starken Franken
Die Nationalbank betrachtet den Schweizer Franken zur Zeit als massiv überbewertet. Die gegenwärtige Frankenstärke bedroht die Wirtschaftsentwicklung und erhöht die Abwärtsrisiken für die Preisstabilität in der Schweiz. Die Nationalbank nimmt eine fortwährende Verschärfung der geldpolitischen Rahmenbedingungen nicht tatenlos hin und trifft daher Massnahmen gegen den starken Franken.
Die Nationalbank strebt ab sofort einen Dreimonats-Libor so nahe bei Null wie möglich an und verengt das Zielband für den Dreimonats-Libor von 0 - 0,75% auf 0 - 0,25%. Gleichzeitig wird sie die Liquidität am Schweizer-Franken-Geldmarkt über die nächsten Tage massiv erhöhen. Sie beabsichtigt, die Giroguthaben der Banken bei der SNB von derzeit rund 30 Mrd. auf 80 Mrd. Franken auszudehnen. Mit sofortiger Wirkung wird die Nationalbank deshalb auslaufende Repos und SNB Bills nicht mehr erneuern und ausstehende SNB Bills zurückkaufen, bis der angestrebte Girobestand erreicht ist.
Seit der letzten vierteljährlichen Lagebeurteilung der SNB haben sich die globalen Wirtschaftsaussichten eingetrübt. Gleichzeitig hat sich die Aufwertung des Schweizer Frankens in den letzten Wochen stark beschleunigt. Entsprechend haben sich die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft deutlich verschlechtert. Die Nationalbank beobachtet die Entwicklung am Devisenmarkt sehr aufmerksam und wird bei Bedarf weitere Massnahmen gegen die Frankenstärke ergreifen.
(SNB-Communiqué, 03.08.2011)