Vontobel erneut mit hohem Neugeldzufluss – Verdoppelung des Vorsteuergewinns im Asset Management – Internationalisierung des Derivatgeschäftes
Schwierige Märkte und tiefe Börsenvolumen haben die Ertragsentwicklung der Vontobel-Gruppe in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres belastet. So lagen beispielsweise die Börsenumsätze für Schweizer Aktien Ende Juni 2012 um rund 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die anhaltenden politischen Unwägbarkeiten im Rahmen der Euro-Schuldenkrise beeinflussten das Investorenverhalten und damit das transaktionsabhängige Geschäft spürbar. Aufgrund der gesteigerten Kundenvermögen vermochte Vontobel jedoch die Erträge im Kommissionsgeschäft auf dem Niveau der Vergleichsperiode zu halten. Unter dem Strich resultierte gegenüber dem Vorjahr ein leicht tieferer Betriebsertrag (-6 Prozent), ein um 15 Prozent rückläufiger Konzerngewinn und eine Eigenkapitalrendite von 8.8 Prozent.
Erneut starkes Neugeldwachstum und ausgeglichener Ertragsmix
Der erneut überaus starke Netto-Neugeldzufluss von CHF 5.3 Milliarden, die Verdoppelung des Vorsteuergewinns im Asset Management sowie die Wachstumsinitiativen im internationalen Derivatgeschäft mit neuen Vertriebsniederlassungen in Singapur und Dubai belegen das Potential der Vontobel-Gruppe. Das integrierte Geschäftsmodell mit den drei Ertragssäulen Private Banking, Asset Management und Investment Banking bewährt sich gerade auch in schwierigen Phasen. "Besondere Erwähnung verdient der Umstand, dass unser Haus in der Berichtsperiode über die Hälfte des Vorsteuergewinns im Bereich Wealth Management, also im Private Banking und im Asset Management, erwirtschaftet hat", kommentiert Dr. Zeno Staub, CEO der Vontobel-Gruppe, das vorliegende Ergebnis. "Zudem konzentrieren sich bereits heute über 90 Prozent der Kundenvermögen in den definierten Fokusmärkten", fügt er an. Insgesamt sind der Vontobel-Gruppe derzeit Kundenvermögen von CHF 139.4 Milliarden anvertraut.
Konservative Risikopolitik – aktive Bewirtschaftung der Bilanz
Die Verschuldungssituation der peripheren Staaten Europas bleibt angespannt. Die Vontobel-Gruppe hat deshalb die Obligationenbestände der betroffenen Staaten im Berichtszeitraum noch einmal reduziert. Das Netto-Exposure gegenüber Staatsschuldnern dieser Länder belief sich per Ende Juni 2012 auf rund CHF 90 Millionen. Die Positionen in Unternehmensanleihen (Financials und Corporates) der entsprechenden Regionen bewegen sich in einem ähnlichen Rahmen.
Solide Eigenkapitalausstattung auch unter verschärften Anforderungen
Das Eigenkapital der Gruppe belief sich per 30. Juni 2012 auf CHF 1.5 Milliarden und lag damit auf dem Jahresendstand 2011. Die BIZ-Tier-1-Kapitalquote betrug hohe 24.8 Prozent. Gemäss den ab 2013 gültigen Basel III-Regeln würde sich letztere auf circa 22.8 Prozent einstellen. "Damit verfügt die Vontobel-Gruppe über eine komfortable Ausgangsbasis, um den eingeschlagenen Wachstumskurs, organisch und über Akquisitionen, fortzusetzen", zeigt sich Verwaltungsratspräsident Herbert J. Scheidt überzeugt. Für eine M&A-Transaktion stehen Vontobel Eigenmittel im Umfang von CHF 600 Millionen zur Verfügung.
Ausblick
Die spezifischen Herausforderungen des schweizerischen Bankensektors – Stichworte Tiefzinsumfeld und Steuerthematik – werden den Strukturwandel in der Vermögensverwaltung beschleunigen und damit auch den Geschäftsverlauf und die Profitabilität der gesamten Branche belasten. Vontobel begegnet dieser Herausforderung mit einer klaren Fokus- und Wachstumsstrategie. In der Schweiz will die Gruppe ihre starke Marktstellung festigen und gleichzeitig das internationale Privatkundengeschäft an den neuen Realitäten ausrichten. Dazu gehören eine höhere Auslastung der modernen Buchungsplattform. Die konsequente Umsetzung des integrierten Geschäftsmodells, die Internationalisierung des Derivatgeschäfts und die weitere Expansion im Asset Management sind die wichtigsten Wachstumstreiber. An den mittelfristigen Zielsetzungen wird festgehalten: diese sehen bis ins Jahr 2014 einen Betriebsertrag von CHF 1 Milliarde, Kundenvermögen von CHF 175 Milliarden und eine nachhaltige Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent vor. Das Aufwand-/Ertragsverhältnis soll dabei 75 Prozent nicht überschreiten.
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• Vontobel Halbjahresabschluss 2012
Vontobel-Gruppe |
Bild: © Vontobel
(Communiqué, 27.07.2012)