Valiant mit niedrigeren Gewinn im 1. Halbjahr 2012

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Valiant hält an zurückhaltender Kreditvergabe fest

In einem schwierigen Marktumfeld hat Valiant auch im ersten Semester 2012 an ihrer vorsichtigen Risikopolitik festgehalten und das Wachstum bei den Kundenausleihungen bewusst gedrosselt. Diese belaufen sich auf 21,2 Mrd. Franken, was einem Rückgang von 0,7 Prozent entspricht. Ohne den Verkauf der Revi-Leasing und Finanz AG lägen die Ausleihungen 0,5 Prozent über Vorjahresniveau. Bei den Kundengeldern verzeichnete Valiant eine Zunahme von 1,6 Prozent auf 17,7 Mrd. Franken. Die risikoschonende Kreditvergabe widerspiegelt sich im leicht rückläufigen Gewinn von 63,2 Mio. Franken (–4,2 Prozent).

Im Zuge der strategischen Fokussierung auf das Kerngeschäft hat Valiant die Revi-Leasing und Finanz AG rückwirkend auf den 1. Januar 2012 verkauft. Dadurch resultiert ein um 6,7 Prozent tieferer Zinserfolg von 143,2 Mio. Franken. Ohne diesen Sondereffekt wäre der Zinserfolg auf Vorjahresniveau zu liegen gekommen.

Das wirtschaftliche Umfeld und die Eurokrise wirkten sich auf die Börsenumsätze aus. Entsprechend hat der Erfolg im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4,2 Prozent auf 34,6 Mio. Franken abgenommen.

Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft belief sich auf 6,9 Mio. Franken, der übrige ordentliche Erfolg lag bei 9,6 Mio. Franken.

Während der Personalaufwand aufgrund des tieferen Personalbestandes um 0,6 Prozent auf 66,5 Mio. Franken reduziert wurde, nahm der Sachaufwand infolge der durch die Migration verursachten höheren IT-Kosten um 4,9 Prozent auf 52,8 Mio. Franken zu. Diese Zusatzkosten fallen im Jahr 2012 letztmals an. Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um 1,8 Prozent. Die Cost/Income-Ratio erhöhte sich aufgrund der IT-Umstellung auf Finnova vorübergehend leicht auf 61,4 Prozent.

«Das gegenwärtige Marktumfeld erfordert Disziplin in der Kreditvergabe», sagt Valiant CEO Michael Hobmeier. «Die historisch tiefen Zinsen und die steigenden Immobilienpreise sind eine gefährliche Mischung. Valiant achtet auf eine gesunde Bilanz und hält in diesem Zusammenhang die Laufzeiten der Ausleihungen kurz.»

Effiziente Organisation

Bereits 2011 hat Valiant mit dem Projekt Lean Valiant (Fusion der Tochterbanken) ein Effizienzsteigerungsprogramm initiiert und den Fokus vermehrt auf die Kostenseite gelegt. Mit den Kostensenkungsprogrammen werden in Zukunft jährlich wiederkehrende Einsparungen in der Höhe von 5 bis 8 Millionen Franken erzielt.

Verständliches Geschäftsmodell

Valiant ist ausschliesslich in der Schweiz tätig und hat ein transparentes, nachvollziehbares Geschäftsmodell, das auf Stabilität und Langfristigkeit ausgerichtet ist. Dieses Geschäftsmodell hat sich bewährt. Zudem verfügt die Bank über eine robuste Kapitalbasis und erfüllt die per Ende 2016 geltenden Anforderungen von Basel III bereits heute.

Langfristige Stabilität vor kurzfristiger Gewinnmaximierung

«Die seit Jahren sinkenden Zinsen führen im Markt zur Einschätzung, dass dieser Zustand andauern wird», sagt Michael Hobmeier. «In der Konsequenz heisst dies, dass die Möglichkeit eines Zinsanstiegs von vielen Marktteilnehmern unterschätzt wird. Als langfristig orientiertes Unternehmen beziehen wir dieses Szenario in unsere Risikoüberlegungen mit ein.»

«Unsere Kreditvergabepolitik ist nach wie vor von Zurückhaltung geprägt, daran werden wir auch zukünftig festhalten. Wir sind überregional tätig und daher geographisch breit diversifiziert. Darüber hinaus sind wir ausschliesslich in der Schweiz und nur in Gebieten tätig, in welchen die Gefahr einer Überhitzung des Immobilienmarktes vergleichsweise klein ist.»

In der Abwägung zwischen langfristiger Stabilität des Unternehmens und kurzfristiger Gewinnmaximierung wird sich Valiant auch zukünftig für Ersteres entscheiden.

Ausblick 2012

Valiant geht davon aus, dass das wirtschaftliche Umfeld weiterhin anspruchsvoll bleiben wird und dass sich die Situation an den Immobilienmärkten nicht entschärfen wird. Aus diesem Grund bleibt die Bank ihrer vorsichtigen Risikopolitik treu. Zudem hat die kontinuierliche Überprüfung der Kosten- und Personalstruktur sowie des Geschäftsstellennetzes für Valiant weiterhin Priorität.

Vor dem Hintergrund eines ausgesprochen volatilen Wirtschaftsumfelds und der angekündigten Zurückhaltung in der Kreditvergabe geht Valiant von einem etwas unter dem Vorjahr liegenden Jahresergebnis aus.

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Halbjahresbericht 2012

Über Valiant
Mit einer Bilanzsumme von 25,5 Milliarden Franken, rund 1 000 Mitarbeitenden und mehr als 400 000 Kunden ist Valiant heute die grösste Regionalbank der Schweiz. Seit der Gründung 1997 hat sich das Unternehmen zu einer breit abgestützten Schweizer Bank entwickelt. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich über die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Jura, Luzern, Neuenburg, Solothurn, Waadt und Zug. Die Geschäftstätigkeit umfasst ein umfangreiches Produkt- und Dienstleistungsangebot in den Bereichen Retail Banking, KMU Banking, Private Banking und Asset Management.

 Bild: © Valiant

(Communiqué, 17.08.2012)