Auf den ersten Blick positiv
Exporte im April 2013 nach Branchen und Ländern
Chemisch-Pharmazeutische Industrie: Steigerung um 1,1 Mrd. auf 7 Mrd. Fr.
Wegen den zwei zusätzlichen Arbeitstagen wiesen 6 von 9 Branchen im April 2013 ein zweistelliges Wachstum aus. Insbesondere die Chemisch-Pharmazeutische Industrie konnte ihre Exporte mit + 19 % deutlich steigern.
Bei der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie trugen insbesondere die Medikamente (+ 27 %; + 550 Mio. Fr.) zum positiven Resultat bei, aber auch agrochemische Erzeugnisse wurden vermehrt exportiert (+ 42 %). Die Lieferungen von Kaffee (+ 34 %) und Getränken (+ 14 %) trieben das Wachstum der Nahrungs- und Genussmittel (+ 17 %) an. Zwischen 12 und 15 % betrug die Exportzunahme bei der Kunststoffindustrie, den Präzisions-instrumenten sowie den Textilien, Bekleidung und Schuhen. In der Metallindustrie stiegen die Ausfuhren von Maschinenelementen aus Metall sowie jene in der Aluminiumsparte um jeweils 16 %. Bei der Maschinen- und Elektronikindustrie sowie der Uhrenindustrie war das Wachstum mit 6 % etwas langsamer, wobei bei Ersterer die Dynamik in den verschiedenen Produktsparten uneinheitlich. So wurden Kraftmaschinen um 41 %, Textilmaschinen um 24 % und elektrische und elektronische Artikel um 12 % mehr exportiert, Pumpen und Kompressoren hingegen waren um 2 % weniger gefragt.
Die Mehrexporte nach Europa leisten die Hälfte des Gesamtwachstums
Mit Ausnahme Afrikas (- 22 %; Algerien: - 78 %) legten die Exporte nach allen Kontinenten zu.
Den kräftigsten Anstieg verzeichnete Lateinamerika (+ 52 %). Hier wuchsen insbesondere die Verkäufe nach Argentinien (+ 154 %), Mexiko (+ 95 %) und Brasilien (+ 35 %) - vor allem dank den Chemikalien und Pharmazeutika. Während die Exporte nach Ozeanien um 39 % (Australien: + 44 %) stiegen, legten jene nach Nordamerika um 28 % (USA: + 29 %; Kanada: + 26 %) zu. Die Exporte nach Europa (EU: + 9 %) kletterten um 10 %. Diese Zunahme ist u.a. auf die Mehrverkäufe nach Belgien (+ 34 %), Russland (+ 24 %), ins Vereinigte Königreich (+ 21 %) sowie in die Niederlande (+ 20 %) zurückzuführen. Positive Impulse kamen auch von Deutschland (+ 11 %) und Frankreich (+ 9 %). Die Ausfuhren nach Asien erhöhten sich um 3 %. Hier nahmen die Exporte nach Saudi-Arabien (+ 28 %), China (+ 22 %) und in die Vereinigten Arabischen Emirate (+ 14 %) am stärksten zu. Hingegen ging der Versand nach Japan, Indien und Hongkong zwischen 14 und 18 % zurück.
Importe im April 2013 nach Waren und Ländern
Investitionsgüter: erstes Plus seit 6 Monaten
Die Importe nahmen mit Ausnahme der Energieträger (- 14 %; reale Entwicklung: - 8 %) in allen Hauptgruppen deutlich zu.
Mit einem Plus von 22 % legten die Einfuhren von Investitionsgütern am deutlichsten zu. Die Entwicklung war breit abgestützt. So nahmen die Importe von Luft- und Raumfahrzeugen um 227 Mio. Fr. und jene von Baubedarfswaren um 27 % zu. Bei den Krafterzeugungs-maschinen und den Maschinen und Geräten des Dienstleistungsgewerbes betrug das Plus 15 bzw. 13 %.
Die Importe von Rohstoffen und Halbfabrikaten nahmen um 9 % zu. Der Anstieg erstreckte sich über praktisch alle Untergruppen. Massgebend war dabei das Plus von 12 % bei der umsatzgrössten Gruppe, der Chemikalien. Auch Kunststoffe (+ 13 %) sowie elektrische und elektronische Artikel (+ 9 %) wurden vermehrt importiert.
Im Bereich Konsumgüter wuchsen die Einfuhren um 8 %. Dabei stieg die Nachfrage nach Arzneiwaren erneut (+ 13 %); die Untergruppe macht dabei einen Drittel der Konsumgüterimporte aus. Gleichzeitig wurden 11 % mehr Nahrungs- und Genussmittel eingeführt. Bei den dauerhaften Konsumgütern verlief das Wachstum insgesamt etwas langsamer: Die Einfuhren von Uhren stiegen zwar um 53 % und jene von Wohnungseinrichtungen um 15 %, jedoch sanken die Personenautoimporte bei stagnierender Stückzahl um 5 %.
Nordamerika: + 20 % dank Maschinenimporte
Mit Ausnahme von Ozeanien (- 20 %; Australien: - 27 %) stiegen die Importe nach den übrigen Kontinenten.
Die Importe aus Lateinamerika (Mexiko: + 239 Mio. Fr.; Chemikalien und Pharmazeutika) haben sich mehr als verdoppelt. Ferner wuchsen die Bezüge aus Afrika um 60 % (die Erdöllieferungen aus Algerien und Nigeria stiegen dabei um ein Vielfaches) und jene aus Nordamerika (USA: + 21 %) um einen Fünftel. Die Einfuhren aus Asien verzeichneten ein Wachstum von 16 %. Hier stachen die Einfuhren aus Kasachstan (Erdöl) und Singapur (+ 84 Mio. Fr.; Chemikalien und Pharmazeutika sowie Bijouterie und Juwelierwaren) hervor, die sich um ein Mehrfaches erhöhten. Auch stiegen die Warenbezüge aus Hongkong (+ 30 %), Indien (+ 19 %) und China (+ 16 %). Hingegen brachen die Importe aus Japan um 31 % ein.
In Europa (EU: + 5 %) stiegen die Importe aus Österreich (+ 32 %) und Polen (+ 19 %) deutlich. Zwischen 12 und 17 % nahmen die Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich, Frank-reich, Italien und Schweden zu. Die Einfuhren aus Irland dagegen sanken um einen Drittel.
Konjunkturelle Entwicklung
Im April 2013 stiegen die Exporte - mit zwei zusätzlichen Arbeitstagen - auf 17,0 Mrd. Fr. Saisonbereinigt (Vormonatsvergleich) gingen die Ausfuhren um 4,6 % zurück, womit es sich um den dritten Rückgang innert vier Monaten handelte. Damit weisen die Exporte eine sinkende Tendenz auf. Die Preise der Exportgüter erhöhten sich binnen Jahresfrist um 4,4 % (reale Entwicklung: + 6,9 %). Ohne die Pharmadivision nahmen die Preise der ausgeführten Waren um 2,0 % (reale Entwicklung: + 9,4 %) zu.
Die Importe wuchsen auf 15,3 Mrd. Fr. Saisonbereinigt (Vormonatsvergleich) sanken diese um 0,9 %, womit der seit Ende 2012 registrierte Rückgang an hält. Die Preise der Importwaren verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 2,0 % (reale Entwicklung: + 7,1 %). Unter Ausschluss der Pharmasporte betrug der Preisanstieg 4,2 % (reale Entwicklung: + 4,8 %).
(EZV, 28.05.2013)