Konsumentenpreise im Juli 2012 infolge Sommerausverkaufs gesunken

0
1625

Rückläufige Preisentwicklung infolge Ausverkaufs

Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) verzeichnete im Juli 2012 einen Rückgang um 0,5 Prozent. Er erreichte den Stand von 99,0 Punkten (Dezember 2010=100). Innert Jahresfrist betrug die Teuerung -0,7 Prozent, verglichen mit Jahresraten von -1,1 Prozent im Juni 2012 und von +0,5 Prozent im Juli 2011.

Ausverkauf im Bekleidungssektor

Die Entwicklung des Landesindexes im Juli von -0,5 Prozent ist vor allem auf den Sommerausverkauf im Bekleidungssektor zurückzuführen. Zahlreiche Aktionen für Möbel und Einrichtungszubehör verstärkten diesen Trend zusätzlich.

Rückläufig waren die Indizes der Hauptgruppen Bekleidung und Schuhe (-9,0%), Hausrat und laufende Haushaltsführung (-1,9%), Verkehr (-0,4%), Restaurants und Hotels (-0,2%), Nachrichtenübermittlung (-0,1%), Alkoholische Getränke und Tabak (-0,1%) sowie Gesundheitspflege (-0,1%).

Gestiegen sind hingegen die Indizes der Hauptgruppen Sonstige Waren und Dienstleistungen (+0,3%), Freizeit und Kultur (+0,1%) sowie Wohnen und Energie (+0,1%).

Unverändert blieb im Juli der Index der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke, während im Bereich Erziehung und Unterricht keine Erhebung stattfand.

Preisentwicklung für Inland- und Importgüter

Wie das Bundesamt für Statistik weiter mitteilt, blieben die Preise der Inlandgüter im Vergleich zum Vormonat unverändert, während diejenigen der Importgüter um 1,7% zurückgingen. Innert Jahresfrist stiegen die Preise der Inlandgüter um 0,1%, während diejenigen der Importgüter einen Rückgang um 2,9% verzeichneten.
Details zur Preisentwicklung im Juli 2012

Der Sommerausverkauf führte zu einem deutlichen Rückgang des Indexes für Bekleidung und Schuhe (-9,0%).

Aktionen für Schlaf- und Wohnzimmermöbel, Einrichtungszubehör sowie kleine elektrische Haushaltsgeräte bewirkten einen sinkenden Index der Hauptgruppe Hausrat und laufende Haushaltsführung (-1,9%).

Der tiefere Index der Hauptgruppe Verkehr (-0,4%) ist eine Folge von gegensätzlichen Preisentwicklungen. Günstiger wurden Benzin (-1,9%) und Diesel (-1,0%; Stichtage: jeweils 2. und 16. Juli) sowie neue und Occasions-Automobile. Mehr bezahlt wurde hingegen für den Luftverkehr.

Günstigere Preise in der Hotellerie resultierten in einem Rückgang des Indexes der Hauptgruppe Restaurants und Hotels (-0,2%).

Leicht gesunken ist im Berichtsmonat auch der Index für Nachrichtenübermittlung (-0,1%), dies insbesondere in Folge von günstigeren Preisen für Mobilnetz-Kommunikation und Telekomgeräte.

Aktionen für ausländischen Rotwein zogen einen moderaten Rückgang des Indexes der Hauptgruppe Alkoholische Getränke und Tabak (-0,1%) nach sich.

Die Entwicklung des Indexes der Hauptgruppe Gesundheitspflege (-0,1%) ist eine Folge von tieferen Preisen für Medikamente.

Insbesondere höhere Tarife für soziale Einrichtungen (Spitex) bewirkten einen Indexanstieg der Hauptgruppe Sonstige Waren und Dienstleistungen (+0,3%).

Zugelegt hat im Juli auch der Index der Hauptgruppe Freizeit und Kultur (+0,1%), dies vorwiegend aufgrund von gestiegenen Preisen für Pauschalreisen sowie Bücher und Broschüren.

Mehr bezahlt wurde im Berichtsmonat auch für Heizöl (+0,6%; Stichtage: 2. und 16. Juli), was sich in einer positiven Indexentwicklung der Hauptgruppe Wohnen und Energie (+0,1%) niederschlug.

Saisonale Preisschwankungen und Aktionen führten zu gegensätzlichen Preisbewegungen innerhalb der Hauptgruppe Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (+0,0%). Einerseits wurden Wurzel- und Fruchtgemüse, Trockensuppen, Gewürze, Saucen, Kartoffeln, Zitrusfrüchte, Schokolade sowie Halbhart- und Hartkäse teurer. Weniger bezahlt wurde andererseits für Steinobst, Wurstwaren, Salatgemüse, Frucht- und Gemüsesäfte, Geflügel sowie andere Früchte.

Verkettung mit früheren Indexreihen

Die früheren, rechnerisch mit der aktuellen Indexziffer verknüpften Reihen ergeben für den Juli 2012 Indizes von 103,1 Punkten auf der Basis Dezember 2005=100, von 108,5 Punkten auf der Basis Mai 2000=100, von 115,1 Punkten auf der Basis Mai 1993=100, von 159,4 Punkten auf der Basis Dezember 1982=100, von 198,8 Punkten auf der Basis September 1977=100 und von 335,1 Punkten auf der Basis September 1966=100.

(BFS, 07.08.2012)