BUDGET
Damit Finanzielles nach Plan läuft
Schlaflose Nächte wegen Rechnungen und Kreditschulden müssen nicht sein. Ein ehrliches Haushaltsbudget hilft, die Finanzen in den Griff zu bekommen.
Wissen Sie, welches die grössten Ausgabenpositionen in Ihrem Haushalt sind? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie den meisten in der Schweiz: Versicherungen, Wohnkosten sowie Steuern sind am teuersten - in dieser Reihenfolge. Zusammen machen sie gut die Hälfte der Haushaltskosten aus.
Damit Sie für Ihre Budgetplanung gewappnet sind, sollten Sie ein bisschen Zahlenakrobatik betreiben. Ausgehend von einem statistischen Durchschnittshaushalt von 2,23 Personen, hat die Haushaltsbudget-Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) folgende Angaben ermittelt:
• Für Versicherungen, inklusive Krankenkasse und Beiträge an die
Sozialversicherungen, gibt ein Durchschnittshaushalt jeden Monat
rund 1'700 Franken oder 20'400 Franken im Jahr aus.
• Das Wohnen ist der zweitgrösste Budgetposten: Gemäss BFS-
Berechnungen belaufen sich die Ausgaben im Schnitt auf rund
1'400 Franken pro Monat und Haushalt. Mietern wird dieser Wert
erstaunlich tief erscheinen. Der Grund: Die Besitzer von Wohn-
eigentum drücken den Durchschnitt.
• Vorsicht Steuern! In eine seriöse Budgetplanung gehören natürlich
auch die steuerlichen Abgaben. Häufig wird dieser Ausgabenposten
jedoch nicht einkalkuliert, und so fehlt es unter Umständen an
Flüssigem, um die Steuern pünktlich zu zahlen. Entnehmen Sie
Ihrer letzten Steuerrechnung, welche Kosten voraussichtlich auf
Sie zukommen.
Hinzu kommen Ausgaben zum Beispiel für Essen, Mobilität, Ferien, Weiterbildung, Zahnarzt, Haustiere und Restaurantbesuche. Nur die individuelle Berechnung für Ihren Haushalt zeigt verlässlich, wie viel Sie in den Sparstrumpf stecken können beziehungsweise wie gross das Loch in Ihrer Brieftasche ist. Um ein Budget ins Lot zu bringen, gibt es zwei Strategien: Einnahmen maximieren oder Ausgaben minimieren. Kluge Budgetierer tun beides.
BUDGET ERSTELLEN
Die zehn wichtigsten Punkte zum Budget lauten:
1. Sammeln Sie die Belege Ihrer Einnahmen und Ausgaben.
2. Überlegen Sie, wie viel Sie einnehmen: Angaben dazu finden
Sie in Lohnausweisen, Bescheinigungen für Prämienverbilli-
gungen und Kinderzulagen oder in Ihrer letzten Steuererklärung.
3. Überlegen Sie, wie sich Ihre Ausgaben zusammensetzen: Was
sind die grössten Posten, wie viel geben Sie insgesamt für
Kleider oder Essen aus?
4. Bedenken Sie auch den Zeitpunkt der Zahlung: monatlich,
vierteljährlich, halbjährlich oder einmal pro Jahr.
5. Welche Zahlungsmittel verwenden Sie: Posteinzahlung,
Barzahlung, EC-Karte oder Kreditkarte, Lastschrift,
Dauerauftrag?
6. Erfassen Sie alle Budgetposten möglichst vollständig.
Runden Sie ungerade Ausgaben auf: Das schafft etwas
Reserve für Verteuerungen oder Unvorhergesehenes.
7. Ziehen Sie die Ausgaben von den Einnahmen ab.
Resultiert ein Minus, müssen Sie neu budgetieren:
Überprüfen Sie jede Position im Hinblick auf ihr Spar-
potential. Ein positiver Saldo signalisiert, dass Sie
Reserven bilden können.
8. Auch bei einem Überschuss sollten Sie sich überlegen,
ob im Lauf des Jahres finanzielle Engpässe entstehen
könnten: Sind irgendwann grössere Zahlungen fällig,
für die womöglich zu wenig Geld auf dem Konto ist
(Steuern, 3. Säule)?
9. Passen Sie die Zahlungsart und den Rhythmus an,
falls dies angebracht scheint. Vermeiden Sie unge-
deckte Zahlungen mit Kreditkarte, die Aufnahme von
Konsumkrediten oder Leasing.
10. Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Einhaltung des
Budgets. Überarbeiten Sie es, falls nötig: Wo
liesse sich sparen, worauf könnten Sie verzichten?
KINDER: WELCHE KOSTEN AUF ELTERN ZUKOMMEN
Kinder gehen - bei allen Freuden - ganz schön ins Geld: Ein Einzelkind kosten im Schnitt rund 350'000 Franken, bis es 20 ist, das zweite und dritte Kind noch einmal rund die Hälfte dieses Betrags. Eine Hochschulausbildung verursacht Mehrkosten von 100'000 bis 150'000 Franken pro Kind.
In dieser Berechnung sind allerdings die indirekten Kosten noch nicht berücksichtigt: Viele Eltern reduzieren nach der Geburt des ersten Kindes ihr Arbeitspensum. Dadurch verringert sich das verfügbare Einkommen beträchtlich, und auch die soziale Absicherung (1. und 2. Säule) verschlechtert sich.
Staatliche Zuschüsse wie Kinderzulagen, Prämienverbilligungen, Zahlungen aus der Mutterschaftsversicherung oder Stipendien decken nur einen Bruchteil der zusätzlichen Kinderkosten. Am besten über die Runden kommen deshalb Paare, die bereits vor der Geburt des ersten Kindes tiefe Fixkosten haben. Wer hingegen Schulden verzinsen oder abzahlen muss oder an teure Lebensversicherungen und Leasingverträge gebunden ist, wird es schwer haben, eine Familie zu versorgen.
Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail! Gerne helfen wir Ihnen Ihre Kosten in den Griff zu halten.
(02.2011)