Axpo ergreift Massnahmen

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Axpo überprüft Strategie und Konzernstruktur

Auf das veränderte Umfeld in den europäischen Energiemärkten und die neuen regulatorischen und gesetzgeberischen Rahmenbedingungen in der Schweiz reagiert der Energiekonzern Axpo mit einer Überprüfung der Strategie sowie der Anpassung der Konzernstrukturen. Durch Kostensenkungen dank Synergien und das Erschliessen von zusätzlichen Ertragspotenzialen soll mittelfristig eine Ergebnisverbesserung von deutlich über 100 Millionen Franken pro Geschäftsjahr erreicht werden. Dies ist notwendig, damit die Axpo Kunden weiterhin zuverlässig mit Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen versorgt werden können.

Die konjunkturelle Abschwächung als Folge der Finanzkrise und der Unfall in Fukushima haben in den europäischen Märkten und in der Schweiz enorme Veränderungen ausgelöst. Einerseits steht der Energiehandel vor ganz neuen Herausforderungen, auf die er sich flexibel ausrichten muss. Andererseits stellen die zunehmenden Verschiebungen von Bandenergie (fossile Kraftwerke, Wasserkraft, Kernenergie) hin zu wetterabhängiger Produktion (Wind, Solar) sowohl Händler als auch Versorger vor schwierige Aufgaben.

Zudem greifen die staatlichen Regulatoren und die Politik wieder verstärkt in die liberalisierten Märkte ein. Gesetzgeberische und regulatorische Tendenzen sowie Gerichtsurteile der jüngeren Zeit sind dabei, in der Schweiz neue Fakten zu schaffen, auf die sich Energieunternehmen einstellen müssen.

Das schwierige Umfeld schlägt sich auch in den Resultaten der Axpo nieder. In den vergangenen drei Geschäftsjahren mussten erhebliche Gewinnrückgänge verzeichnet werden. Auch das laufende Geschäftsjahr, das am 30. September 2011 endet, ist für die Unternehmen des Axpo Konzerns sehr schwierig und unsicher.

Gleichzeitig bleibt es Auftrag und Verpflichtung der Axpo, ihre Kunden zuverlässig und zu wettbewerbsfähigen Preisen mit Strom zu versorgen, unverändert. In der Versorgungsstrategie steht vor allem die Tatsache im Zentrum, dass der Bau von Ersatz-Kernkraftwerken nicht wie geplant realisiert werden kann. Für die absehbare Stromlücke ab 2020 muss Axpo deshalb in den nächsten Jahren neue Produktionskapazitäten und Beschaffungskonzepte bereitstellen, was mit Investitionen in Kraftwerke und Infrastruktur in der Höhe von mehreren Milliarden Franken verbunden ist. Dabei werden neben dem Ausbau der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien in der Schweiz und im Ausland auch die Optionen Importe, Gas-Kombikraftwerke in der Schweiz und im Ausland sowie die Bedeutung der dezentralen Produktion in der Schweiz geprüft.

Axpo hat ein Projekt gestartet, das neben der angepassten Strategie auch eine effizientere und flexiblere Aufstellung des Konzerns zum Ziel hat. Nachdem Axpo die Möglichkeit hat, 100 Prozent der Aktien der EGL AG zu übernehmen, wird unter anderem eine Fokussierung im Handelsgeschäft bei den einzelnen Konzerntöchtern geprüft. Hier verspricht sich Axpo durch einen flexibleren und effizienteren Einsatz der Ressourcen, schneller auf die Herausforderungen der Märkte reagieren und den Ertrag substantiell steigern zu können. Daneben sollen Prozesse, Systeme und Strukturen auf ihr Kostensparpotential geprüft und wo immer möglich vereinfacht bzw. angepasst werden.

Durch die Synergie-Massnahmen muss mit einem Abbau an Stellen gerechnet werden. Dessen Höhe – und in welchen Teilen des Konzerns er anfällt – wird erst im Lauf der weiteren Projektarbeit festgelegt.

(Axpo, 14.09.2011)