ARE: LSVA führt nicht zu Ausweichverkehr

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LSVA führt nicht zu Ausweichverkehr

altDie Einführung der LSVA im Jahr 2001 hat nicht dazu geführt, dass der Schwerverkehr von den Autobahnen auf das untergeordnete Strassennetz ausweicht.

Zudem war bei elf untersuchten Einzelabschnitten - von zwei Ausnahmen abgesehen - keine Verlagerung auf das Staatsstrassennetz zu beobachten. Dies sind die Ergebnisse einer vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE in Auftrag gegebenen Studie.

Seit der Einführung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) am 1. Januar 2001 wurde gelegentlich geltend gemacht, diese Abgabe führe auf dem untergeordneten Strassennetz zu Mehrverkehr, da die Transporteure so die Distanz verkürzen und damit die LSVA-Belastung senken könnten. Um diesen Vorwürfen auf den Grund zu gehen, hat das Bundesamt für Raumentwicklung ARE eine Studie in Auftrag gegeben, welche die Verkehrsentwicklung auf den Autobahnen und dem übrigen Strassennetz untersuchen sollte. Ergänzend dazu analysierten die Autoren der Studie die Entwicklung auf elf potenziellen Ausweichrouten. Die Resultate liegen nun vor.

Einleitend zeigt die Studie auf, dass die Fahrleistung des Schwerverkehrs in den Jahren nach Einführung der Abgabe auf dem gesamten schweizerischen Strassennetz deutlich rückläufig war. Danach stieg sie zwar wieder an, lag jedoch im Jahr 2008, am Ende der Beobachtungsperiode, immer noch unter dem Wert des Jahres 2000. Im Gegensatz dazu nahm die Fahrleistung des PW-Verkehrs während des ganzen Zeitabschnitts kontinuierlich weiter zu (vgl. Grafik 1).

Auf allen Strassen weniger Schwerverkehr
Der Frage, ob die LSVA zu einer Verlagerung von Schwerverkehr auf das untergeordnete Strassennetz geführt habe, gingen die Autoren mittels zweier methodischer Ansätze nach: Einerseits analysierten sie die alle fünf Jahre durchgeführten schweizerischen Strassenverkehrszählungen, andererseits stellten sie auf der Basis der automatischen Verkehrszählung Modellrechnungen an. Aus beiden Methoden geht eindeutig hervor, dass die Transporteure nicht auf das untergeordnete Strassennetz auswichen. Zwischen 2000 und 2005 ging die Fahrleistung des Schwerverkehrs auf dem Autobahnnetz leicht zurück, auf dem untergeordneten Strassennetz sogar deutlich mehr (vgl. Grafiken 2 und 3). Während der Jahre 2005 bis 2006, für die nur die zweite Methode Daten liefert, nimmt der Schwerverkehr auf den Autobahnen leicht zu, auf dem untergeordneten Netz nimmt er weiter ab (vgl. Grafik 4).

LSVA beeinflusst möglicherweise Verkehr auf zwei von elf Abschnitten
Der zweite Teil der Studie ergab, dass neun von elf möglichen Ausweichrouten keine Alternativen zur Autobahn waren. In einem Fall (Wettingen - Bülach) stellten die Autoren zwar eine Verlagerung fest, die allerdings eher auf die chronische Überlastung der Autobahn als auf die LSVA zurückzuführen sein dürfte. Lediglich im Fall der Verbindung Aarau - Sursee dürfte die LSVA einige wenige Transporteure dazu veranlasst haben auf die Staatsstrasse auszuweichen. Sehr illustrativ ist die Entwicklung auf der Untersuchungsachse Lausanne - Payerne. Hier fiel die Eröffnung der Autobahn praktisch mit der Einführung der LSVA zusammen. Obwohl die Verbindung über die Staatsstrasse vierzehn Kilometer kürzer ist als die Autobahnstrecke, ging der Anteil des Schwerverkehrs am Gesamtverkehr auf der Staatsstrasse von achtzehn auf zwölf Prozent zurück - er war also deutlich stärker rückläufig als der PW-Verkehr.

Zum herunterladen: LSVA und Routenwahl "Schlussbericht" (pdf, 7588 kb)

(ARE, 14.01.2011)