Aargauer Kriminal- und Verkehrsstatistik 2011

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Kriminalität stabil - Zahl der Verkehrstoten tief

Die Kriminalität blieb im Kanton Aargau trotz leichten Anstiegs stabil. Eine leichte Zunahme verzeichnet die Kantonspolizei bei der allgemeinen Einbruchskriminalität während die Gewaltdelikte leicht abgenommen haben. Die Zahl der Verkehrstoten blieb auf tiefem Niveau.

«Auftrag erfüllt»

Zusammen mit der obersten Führung der Kantonspolizei Aargau zog Regierungsrat Dr. Urs Hofmann als Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres Bilanz über das vergangene Jahr. In seinem Grusswort betonte der Polizeidirektor, dass Sicherheit eine zentrale Voraussetzung für die Lebensqualität in der Gesellschaft sei. Er wies darauf hin, dass die Gewährleistung der Sicherheit angesichts der beschränkten personellen und finanziellen Ressourcen eine nicht leichte Aufgabe für die Polizei sei. «Polizeiarbeit ist ein ständiger Spagat», so Urs Hofmann. Er zog schliesslich das erfreuliche Fazit, dass die Kantonspolizei ihren Auftrag auch im vergangenen Jahr erfüllte.

Von plötzlichen Grossereignissen verschont

Zu Beginn seines Referats zeigte sich Polizeikommandant Oberst Stephan Reinhardt befriedigt, dass der Kanton Aargau im vergangenen Jahr von unvorhergesehenen Grossereignissen und Katastrophen verschont blieb. Friedlich und problemlos verlief die Grosskundgebung «Menschenstrom gegen Atom» im letzten Mai, wo die Kantonspolizei mit einem Grossaufgebot im Einsatz war.

Die personelle Verstärkung der Kantonspolizei ist auf Kurs. So werden seit 2011 jährlich 38 Aspirantinnen und Aspiranten an der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch ausgebildet. Dadurch wird der Korpsbestand in den nächsten sechs Jahren um rund 60 Polizisten ansteigen.

Der Polizeikommandant setzte Ende Jahr das Spezialdetachement «FORTE DUE» ein, das vor allem im Bereich des Bahnhofs Aarau für mehr Sicherheit sorgen und gegen den Drogenhandel vorgehen soll. Dieses Element konnte die Situation dort deutlich beruhigen. Dennoch bleibt die Kantonspolizei zusammen mit den Regionalpolizeien im Bereich der öffentlichen Sicherheit gefordert. So haben gesellschaftliche Entwicklungen - Stichwort «24-Stunden-Gesellschaft» - direkte Auswirkungen auf die Polizeiarbeit.

Abschliessend dankte Stephan Reinhardt dem wichtigsten Verbündeten der Polizei, der Bevölkerung. «Den Aargauerinnen und Aargauern sind wir es schuldig, für einen sicheren Kanton zu sorgen», sagte der Polizeikommandant.

Weniger Gewaltdelikte, aber mehr Einbrüche

Im letzten Jahr verzeichnete die Kantonspolizei Aargau 32'976 Straftaten nach Strafgesetzbuch. Obwohl dies gegenüber dem Vorjahr eine leichte Steigerung von vier Prozent darstellt, darf die Gesamtkriminalität als stabil bezeichnet werden. Spürbar gesunken ist die Zahl der Gewaltdelikte, während leicht mehr Einbruchdiebstähle verzeichnet worden sind.

Oberstleutnant Urs Winzenried, Chef der Kriminalpolizei, stellte fest, dass die Kantonspolizei sämtliche neun Tötungsdelikte - davon drei vollendet - klären konnte. Als unbefriedigend muss hingegen die Tatsache bezeichnet werden, dass lediglich elf Prozent der Einbruchdiebstähle geklärt werden konnten. Überhaupt ist die Aufklärungsquote aller Straftaten leicht gesunken und beträgt nun 33 Prozent. Eine Erklärung für diese Tendenz sieht Urs Winzenried in der neuen Strafprozessordnung. Obwohl nach einem Jahr die Erfahrung fehlt, lässt sich bereits jetzt sagen, dass die Polizei die Strafprozessordnung als zu wenig bissig und zu formell erlebt.

Eine anspruchsvolle Daueraufgabe bildete auch 2011 die Bekämpfung des organisierten Rauschgifthandels. In äusserst langwierigen und komplexen Ermittlungen konnten mehrere Banden aufgedeckt werden, wobei hauptsächlich der Kokainhandel ins Gewicht fiel. Wiederholt wurde deutlich, dass Asylbewerberunterkünfte häufig Drehscheiben des Drogenhandels sind.

Zahl der schweren Verkehrsunfälle blieb tief

Im vergangenen Jahr verzeichnete die Kantonspolizei 2'644 Verkehrsunfälle, was etwa der Zahl des Vorjahres entspricht. Entscheidend dabei ist die Tatsache, dass auch die Zahl der Schwerverletzten mit 299 praktisch unverändert blieb. Mit 14 lag auch die Zahl der Verkehrstoten nur ganz leicht über dem historischen Tief des Vorjahres. Wie Major Rudolf Scherer als Chef der Mobilen Einsatzpolizei ergänzte, weist der Kanton Aargau im schweizerischen Quervergleich eine überdurchschnittlich hohe Verkehrssicherheit auf.

Die Kantonspolizei setzte bei ihrer Repression auch 2011 auf zielgerichtete und auf Schwerpunkte ausgelegte Tätigkeiten. Der beharrliche Kontrolldruck - etwa bei selektiven Geschwindigkeitskontrollen mit dem Lasermessgerät - soll die Verkehrssicherheit nachhaltig beeinflussen.

(KAPO-Communiqué, 03.04.2012)